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Name: Stephan Powilat und Mathias Vogel
Titel der Arbeit: „Der Exportweltmeister 2006“
Hochschule:
FH Mainz
Jahr: 2008
Betreuender Professor:
Prof. Jean Ulysses Voelker
eMail: sp@laboranten.net
Website: www.das-labor.net

Wer seid ihr und was macht ihr gerade?

Mein Name ist Stephan Powilat, gemeinsam mit Mathias Vogel habe ich während des Kommunikationsdesign-Studiums an der FH Mainz das LABOR gegründet, zunächst als ein kleines Büro für Gestaltung. Mittlerweile sitzen wir in einem alten Industriegebäude im Zollhafen und haben uns etwas vergrößert. Wir beschäftigen uns momentan hauptsächlich mit Print- und Webdesign, konzeptionieren eifrig und versuchen dabei, den Spaß an der Arbeit nicht zu verlieren. Neben der Kreativarbeit für die aktuelle Kampagne der Adobe Design Achievement Awards sind wir nach wie vor froh über die Kooperation mit CIMT, einem Institut für Krebsforschung an der Universitätsklinik Mainz.

Um was geht es in eurer Arbeit?

Ausgehend von einem Jahresbericht von amnesty international, stellt unser Jahresbericht die Frage, inwiefern das Exportland Deutschland Einfluss auf die Einhaltung der Menschenrechte nehmen könnte. Der deutsche Außenhandel 2006 wird dazu unter der Berücksichtigung der Menschenrechte visualisiert.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Die marginale Darstellung der amnesty international-Texte sollen den Leser bewusst herausfordern – der Blick fällt auf eine bunte piktographische, teils verniedlichte Darstellung des Außenhandels. Spezifische Informationen verbergen sich hinter Barcodes, die jeweils den zehn Top-Handelspartnern Deutschlands zugeordnet sind.

Warum habt ihr euch gerade mit diesem Thema beschäftigt und was möchtet ihr mit eurer Arbeit erreichen?

Wir haben uns mit diversen gesellschaftlich relevanten Themen auseinandergesetzt und herausgefunden, dass es die subversiven Widersprüche und Gegensätze sind, die uns interessieren. Wir versuchten uns dem Thema Folter und den damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen, mit gestalterischen Ansätzen zu nähern. Dabei stießen wir auf den faktisch, analytischen Jahresbericht von amnesty international, der uns eine interessante Grundlage für unsere Arbeit schien. Jedoch mussten wir feststellen, dass es fragwürdig ist, ausschließlich eine Visualisierung dieses Jahresberichtes zu erarbeiten, woraufhin wir uns mit der Ursache und den Möglichkeiten der Beeinflussung von Menschenrechtsverletzungen beschäftigten. Wir kamen zu dem Schluss, dass es gerade die wirtschaftlichen Faktoren sind, die einen Staat und seine Exekutive dazu bewegen können, umzudenken.

Welchen Stellenwert hat aus eurer Sicht ein Designer? Welchen Bezug zu Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung seht ihr dabei?

Ich denke, dass Designer aktuell eine große soziale Verantwortung tragen, da es in ihrem Hauptaufgabengebiet liegt, Meinungen zu bilden, zu manipulieren und richtungsweisende Denkanstöße zu geben. Gerade in Zeiten des Studiums gilt es daher mehr denn je, den Non-Profit-Gedanken auszuarbeiten und gesellschaftsrelevante, politische Botschaften zu vermitteln, da sich dies im späteren Berufsleben oftmals nur schwer realisieren lässt.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit / soziale Verantwortung in eurem Leben?

Eine wichtige. Ich versuche dem Anspruch gerecht zu werden, manchmal gelingt dies recht gut, oftmals scheitert man jedoch aus existenziellen Motiven an dem Versuch soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit in die Projekte im Laufe der ersten Phase einer Selbstständigkeit zu integrieren. Momentan bin ich relativ zufrieden und kann zu dem Großteil unserer Projekte eine gute Beziehung aufbauen.

Wie geht’s weiter? Gibt es schon neue Projekte?

Ich hoffe, dass wir das aktuelle Level im LABOR halten und noch ein paar Jahre so weiter machen können. Gerade mit CIMT und ADAA haben wir bislang für dieses Ziel, denke ich, eine gute Voraussetzung geschaffen.

Tolle Arbeit mit vielen beeindruckenden Details und gut recherchierten „Randinformationen“. Ich habe die Arbeit in der ein oder anderen gemeinsamen Diplombesprechung mit Stephan und Mathias gut kennengelernt. Vielen Dank für das Interview und Grüße nach Mainz.

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