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Name: Lisa Mehle
Titel der Arbeit: Grün auf Weiß – Papier nachhaltig gestalten.
Hochschule:
Hochschule RheinMain
Jahr: 2010
Betreuender Professor: Herr Prof. Gregor Krisztian und Herr Frank Koschembar
Website: http://lisamehle.de/blog

Wer bist du und was machst du gerade?

Ich heiße Lisa Mehle, bin 23 Jahre alt und habe seit Juli meinen Bachelor in Kommunikationsdesign. Momentan studiere ich „Media & Designmanagement“ an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden.

Um was geht es in deiner Arbeit?

„Grün auf Weiß“ spannt den Bogen zwischen Umweltschutz und Design über das Thema Papier. Denn Papier ist gerade für Designer ein wichtiges Arbeits- und Gestaltungsmittel, gleichzeitig ist es eines der klimaschädlichsten Massenprodukte aus unserem täglichen Gebrauch und steht damit auch im Fokus von Umweltschutzorganisationen.
„Grün auf Weiß“ ist ein Buch für engagierte Kreative, die sich für nachhaltiges Grafikdesign und umweltgerechtes Drucken interessieren.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

In Designbüchern wird das Thema Papier meist nur unter gestalterischen, selten auch unter ökologischen Gesichtspunkten beleuchtet. In „Grün auf Weiß“ spielen beide Aspekte eine Rolle.
Die inhaltliche Verbindung von Umwelt- und Designthemen wollte ich natürlich auch formal widerspiegeln. So habe ich beispielsweise alle Grafiken aus Altpapier angefertigt und auf Recycling- und FSC-Papier gedruckt. Auch hinsichtlich Format und Layout habe ich Faktoren berücksichtigt, die sich positiv auf die Ökobilanz eines Printproduktes auswirken. Das Buch dient somit als „Musterbeispiel“ für die darin erklärten Prinzipien einer umweltgerechten Gestaltung und Druckproduktion.

Warum hast du dich gerade mit diesem Thema beschäftigt und was möchtest du mit deiner Arbeit erreichen?

Bei meiner Suche nach einem Thema für meine Abschlussarbeit, war mir wichtig, dass es zum einen umweltrelevant, zum anderen aber auch für Kreative interessant ist. So bin ich schließlich auf das Thema Papier gekommen.
In meinem Buch will ich keineswegs das Papier an den Pranger stellen und eine papierlose Zukunft propagieren. Ganz im Gegenteil. Ich persönlich könnte mir ein Leben ohne gedruckte Bücher und Magazine gar nicht vorstellen.
Mit „Grün auf Weiß“ möchte ich vor allem zeigen, wie wir unseren eigenen Umgang mit Papier und Materialien möglichst ökologisch unbedenklich gestalten können. Das Buch soll dabei generell für Umweltthemen sensibilisieren und zu bewussterem Handeln anregen.

Welchen Stellenwert hat aus deiner Sicht ein Designer? Welchen Bezug zu Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung siehst du dabei?

Ich bin der Meinung, dass gerade Design in Bezug auf Umwelt und Soziales ein enormes Potenzial besitzt. Als Designer können wir nicht nur selbst aktiv werden, sondern auch Einfluss auf unsere Auftraggeber und deren Kunden nehmen. Unsere Verantwortung als Designer sehe ich vor allem darin, sowohl den ökonomischen Interessen unserer Kunden, als auch wichtigen ökologischen Anforderungen gerecht zu werden, auch wenn das nicht immer einfach erscheint.
Gerade im Printbereich können Designer durch Entscheidungen hinsichtlich Layout, Format und Materialwahl viel Einfluss auf die Nachhaltigkeit des Endprodukts nehmen.
Eine weitere Verantwortung der Designer liegt natürlich auch darin, nicht für Unternehmen zu arbeiten, die Raubbau an der Natur betreiben und soziale Missstände fördern – besonders wenn sich diese nach außen als vermeintliche Umweltfreunde darstellen wollen.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit / soziale Verantwortung in deinem Leben?

Wenn man sich so intensiv mit einem Thema wie diesem auseinandersetzt, dann hat das zwangsläufig Auswirkungen auf das eigene Konsumverhalten. Nicht nur, dass ich mehr denn je auf meine Energie- und Wasserverbräuche achte, vor allem hat sich natürlich mein Verhältnis zu Papier verändert. Ich überlege zweimal bevor ich auf „drucken“ klicke und verwende nur noch Recycling- und FSC-Papier. In allen Projekten und Aufträgen versuche ich nun Nachhaltigkeits-Aspekte zu berücksichtigen. Vor allem aber, möchte ich auch andere für diese Themen sensibilisieren und mein Wissen weitergeben.

Wie geht’s weiter? Gibt es schon neue Projekte?

In meiner Master-Thesis würde ich nach Möglichkeit gerne an das Thema meiner Bachelorarbeit anknüpfen. Ich bin gespannt welche Entwicklungen sich in puncto nachhaltigem Design bis dahin vollziehen werden.
Was „Grün auf Weiß“ angeht möchte ich auf jeden Fall dran bleiben. Das Thema liegt mir einfach am Herzen und der bisherige Zuspruch, zeigt mir, dass es anderen auch so geht. Das hat mich wiederum in meinem Vorhaben bestärkt, einen Verlag für „Grün auf Weiß“ zu finden. In den nächsten Monaten wird sich nun zeigen, wie es mit meinem Buch weiter geht.

Tolle Arbeit. Papier ist sicher eines der wichtigsten Themen für Designer. Zudem gibt es aber meiner Meinung nach viele weitere Themen, bei denen Nachhaltigkeit für Designer eine Rolle spielt. Punkte wie Coroporate Identity und Kommunikation sollte man so, neben den produktionstechnischen Gesichtspunkten, nicht außer Acht lassen. Vielleicht sind das ja Ideen für deine Masterarbeit.

Viel Erfolg bei der Verlagssuche. Ich hätte auf jeden Fall gerne ein Exemplar von „Grün auf Weiß“.

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