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Name: Tine Schulz
Titel der Arbeit: „worldsaver“ + „cute but dead“
Hochschule: HS Wismar
Jahr: 2009/2010
Betreuender Professor: Wolf-Dieter Pfennig
eMail: post@grasziegeundpregochse.de
Website: www.grasziegeundpregochse.de
Wer bist du und was machst du gerade?
Ich bin Tine Schulz und studiere Kommunikationsdesign in Wismar und arbeite nebenbei als freie Grafikerin in Hamburg.
Um was geht es in deiner Arbeit?
»Worldsaver« und »Cute but dead« sind der Beginn einer Plakatserie – gedruckt auf Recyclingpapier, die versucht mit illustrativen Mitteln nachhaltige Botschaften zu vermitteln und auf ökologische Probleme hinzuweisen. Ersteres weist z.B. darauf hin, mit welch einfachen Mitteln man seine Einstellung ändern könnte – das sind einfache Möglichkeiten, die jeder kennt, aber auch gerne ignoriert werden. »Cute but dead« ist eine Aufstellung von willkürlich ausgesuchten ausgestorbenen Tieren.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Vielleicht die ungewöhnliche Darstellungsweise?! Eine Biologie-Professorin aus Frankfurt bestellte sich kürzlich einige »Cute but dead« Plakate bei mir, weil sie genau dies so spannend fand.
Die Illustration sind alle erst mit Tinte und Kreise vorgezeichnet und dann am Rechner nachbearbeitet worden. Wichtig dabei war mir, daß sie auffällige Farben haben, damit sie eine große optische Wirkung haben. Die meisten Betrachter sehen dabei erst auf den zweiten Blick, daß es um ein kritisches Thema geht – was auch im Sinne der Sache ist.
Warum hast du dich gerade mit diesem Thema beschäftigt und was möchtest du mit deiner Arbeit erreichen?
Da ich vorhabe mich auch in meiner bald anstehenden Diplomarbeit mit einem ökologisch und nachhaltigem Thema zu beschäftigen, arbeite ich gerade mehrere Themen durch. Aufgrund der Masse an Informationen und Themen bleiben leider einige Punkte dabei auf der Strecke, die aber trotzdem nicht unerwähnt bleiben sollen. Das ist dann meine Art diese anzusprechen.
Welchen Stellenwert hat aus deiner Sicht ein Designer? Welchen Bezug zu Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung siehst du dabei?
Oh einen sehr großen. Ich bringe da immer gerne ein Beispiel. Meine Mutter und ich waren im Winter einkaufen und sie packte Erdbeeren in den Korb. Als ich meinte, daß doch gerade keine Erdbeersaison ist und diese aus Südamerika eingeflogen werden, erwiderte sie »ist mir egal, hauptsache die schmecken.« Denken tatsächlich alle so? Wie kann ich als Gestalter der Generation meiner Eltern und auch anderen ökologische und soziale Verantwortung näher bringen. Mit welcher Art der Kommunikation kann man da beeinflussen. Da gibt es eine Menge Möglichkeiten, welche nur ausprobiert werden müssen. Den Menschen müssen Alternativen gezeigt werden und man muss sie darauf hinweisen, daß die Probleme auch ihr eigenes Leben beeinflussen werden. An dieser Stelle setzen Gestalter und Designer an. Sei es mit neuen Produktansätzen, mit Marketing und Kommunikation oder mit Fotografien, Illustrationen etc. Dabei darf nachhaltiges Design nicht elitär und von oben herab wirken. Der Otto Normalverbraucher mag keine Besserwisser. Trotzdem habe ich meiner Mutter dann die gefrorenen Erdbeeren aus der Kühlung geholt.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit / soziale Verantwortung in deinem Leben?
Diese Rolle wächst und wächst. Ich kann nicht ökologische Probleme bearbeiten und illustrieren und dabei meine eigene Lebensweise ignorieren. Ich wohne in einem Ökostromhaus und versuche meine Lebensmittel bio und lokal zu kaufen, würde dies gerne auch bei Textilien, Kosmetik etc. tun – leider steht auch dort immer der finanzielle Faktor im Weg. Es gibt keine Plastiktüten mehr in meinem Leben, Wasser wird gespart und und und. Alles das was ich tue und vertrete, versuche ich ja auch in meinen arbeiten zu kommunizieren.
Wie geht’s weiter? Gibt es schon neue Projekte?
Gerade bin ich am überlegen, was das dritte Plakat in dieser Serie werden könnte. Ansonsten steht mir ja auch noch das große Thema Diplom bevor …
Vielen Dank für das Interview. Mir gefallen die Illustrationen echt gut.
Wir verlosen ein Exemplar von „cute but dead“. Schickt einfach bis zum 18. Februar eine mail an contact@go-green-or-die.net