Diese Woche ist mir der Ölkonzern BP mehrmals negativ (wie davor auch schon) aufgefallen. Zum einen blickte ich ziemlich ungläubig auf eine ganzseiteige Anzeige in der neuen Ausgabe des Zeo2-Magazins. Ich habe mir die Seite 20 mal angeschaut – in der festen Überzeugung, dass es sich um eine gefakte Anzeige nach dem Muster von „keine Anzeige“ im Greenpeace-Magazin handelt. Leider habe ich nichts gefunden – die Anzeige scheint echt zu sein. Scheinbar hat es die Deutsche Umwelthilfe nötig ihr Magazin durch Werbung solch zwielichtiger Konzerne wie BP finanzieren zu lassen. Schade! Da zahle ich doch lieber ein paar Euro mehr und kann mich an der Werbefreiheit und Unabhängigkeit eines Greenpeace-Magazins erfreuen.

Zur Anzeige:
Unter dem Titel „Vielfalt statt Einfalt“ wirbt BP für seine Investitionen in regenerative Energien. Zum einen hat es der Ölmulti geschafft diesen Claim noch platter umzusetzen als die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ( http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/ADS/Service/kampagne.html).

Auf der anderen Seite wiederspricht die Aussage auch ganz klar dem, was am Mittwoch über den Konzern und seine untergegangene Ölplattform im Golf von Mexiko in der taz zu lesen war: „Die Firma fährt seine Investitionenen in erneuerbare Energien zurück. Wo BP die Zukunft sieht, ist klar: im Öl.“
Der Konzern übernimmt zwar die volle Verantwortung für die gesunkene Bohrinsel „Deepwater Horizon“ und die damit verbundene Ölkatastrophe ( http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/bp-uebernimmt-volle-verantwortung/). Nichts desto trotz werden die Auswirkungen auf die Umwelt verheerend sein. Und die zu erwartenden finanziellen Strafen werden BP – mit einem Rekord-Nettoprofit von 6,1 Milliarden Euro im ersten Quartal 2010 – leider wenig kratzen.

Jetzt heißt es wahrscheinlich erstmal wieder das Image aufzupolieren – mit noch „grüneren“ Anzeigen..

kommentare

  1. Informisten

    Über diese Katastrophe mit der Ölplattform oder ähnliche Themen könnt ihr euch auch bei informisten.de austauschen. Die Informisten Plattform ist ein interaktives soziales Netzwerk, zum Austausch von Informationen und Erfahrungen zwischen Verbrauchern mit wirtschaftlichen und sozialen Schäden.

    Jun 03, 2010 @ 00:25