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Name: Justin Peach
Titel der Arbeit: „Kleine Wölfe“
Hochschule: FH Mainz
Jahr: 2008
Betreuender Professor: Harald Pulch
eMail: jp(at)justinpeach(dot)de
Wer bist du und was machst du gerade?
Ich heiße Justin Peach. Ich bin Kameramann und Dokumentarfilmemacher.
Geboren 1982 im texanischen El Paso. Erste Film- und Fernseherfahrungen als Hospitant beim ZDF, durch Praktika beim SWR und bei Maran Film. Ab 2003 Studium an der Fachhochschule Mainz im Fachbereich Medien-Design. 2005 Gründung von Peng – Gesellschaft zur Förderung von Design, Kunst und Kommunikation. Seit 2006 organisiere ich das DokuSlam Filmfestival in Mainz. Diplomabschluss als Medien-Designer an der Fachhochschule Mainz 2008 mit dem Dokumentarfilm „Kleine Wölfe“. Seit Ende 2008 Masterstudiengang Journalismus an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.
Um was geht es in deiner Arbeit?
„KLEINE WÖLFE“ ist mein Diplomfilm von der FH Mainz 2008.
Der 48 minütige Dokumentarfilm zeigt intime Einblicke in den rauen Alltag eines Straßenkinder-Rudels in Katmandu, Nepal.
Zusammen mit acht anderen Kindern lebt der elfjährige Sonu auf den Straßen von Katmandu. Ihr Alltag in der chaotischen Hauptstadt ist ein routinierter Kampf ums Überleben: immer auf der Suche nach Essen, Drogen, leichtgläubigen Touristen und vor allem – wie kleine Jungs nun einmal sind – nach Spaß und Abenteuer. Das Leben von Sonu und seinem Rudel ist geprägt von Gewalt und Abhängigkeit, aber auch von glücklichen, kindlichen Momenten der Freiheit auf der Straße.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Der Film ist stark nach Direct Cinema Art gedreht und geschnitten worden. Keinen Sprecher, keine Musik, keine Inszenierung. Trotzdem haben wir auch gesetzte Interviewszenen und die Geschichte auf einen Tag zusammen gerafft. Also nicht ganz nach dem Direkt Cinema Manifest, sondern eher eine neuere, der Thematik angepassten Herangehensweise.
Warum hast du dich gerade mit diesem Thema beschäftigt und was möchtest du mit deiner Arbeit erreichen?
Ich wollte den Alltag eines Straßenkindes in Kathmandu verstehen.
Tränendrüsen-Spendenaufruf-Straßenkinderfilme gibt es eine Menge. Meistens schnell abgehandelte, oberflächliche Geschichten. Ich war zwei Mal als Tourist in Nepal. Dabei hat mich das “Rudel“ verhalten, der Zusammenhalt, die Probleme und die Tricks der Straßenkinder immer wieder fasziniert. Ich wollte keinen traurigen Film machen. Diese Kids sind clever und sympathisch! Aber Sie haben eine schwierige Zukunft vor sich…
Ich bin kein Pädagoge oder Streetworker. Ich bin Filmemacher.
Chronisten sind die Kids selber.
Welchen Stellenwert hat aus deiner Sicht ein Designer? Welchen Bezug zu Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung siehst du dabei?
Designer, Gestalter, (Filme) Macher im weitesten Sinne sind ein wichtiger Teil einer homogenen, kulturellen, lebendigen Gesellschaft. Ich finde es wichtig neue, spannende Wege zu finden Inhalte zu transportieren. Jeder Gestalter muss selber entscheiden welche Inhalte er mit seiner Arbeit vertreten möchte und wie er persönlich dazu steht. Oberflächlich schnelles Geld oder sinnvoll und umsonst?! Irgendwo dazwischen… Ich finde jeder Beruf, jeder Mensch, auf dieser Erde muss versuchen nachhaltig und sozial zu agieren. (Nicht nur Designer!) Das Ziel muss Frieden und essentieller Wohlstand für alle sein. Wenn ich als Filmemacher dazu beitragen kann, habe ich alles richtig gemacht ; )
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit / soziale Verantwortung in deinem Leben?
Es ist nicht leicht „Alles“ richtig zu machen. Zu predigen bringt leider auch nichts. Jeder muss selber sein Gewissen beruhigen. Meistens ist die schnellste und bequemste Art leider nicht die sozial nachhaltigste. Ich versuche an vielen kleinen Drehknöpfen bewusst zu leben. Strom, Wasser, Müll, Verkehr…. Jeder Schritt zählt!
Wie geht’s weiter? Gibt es schon neue Projekte?
Fertig studieren und nebenbei coole Projekte realisieren. Sei es in meiner direkten Umgebung hier in Mainz oder wieder mit einem Doku Projekt im Ausland. Ich hoffe „Die Wölfe“ kommen ein bisschen auf Festivaltour rum und einige Menschen werden für eine Stunde auf Kathmandus Straßen katapultiert. Danach werde ich den Film als CC-Opensource Doku frei für Alle verfügbar machen.
Am 16.11. wird Justins Film in Wiesbaden auf dem EXGROUND FESTIVAL gezeigt. Auf jeden Fall einen Besuch wert!!
Mel Ich
Ein sehr sehr toller Film. Sollte man unbedingt sehen. Ich hoffe ein Fernsehsender strahlt ihn mal aus.
Okt 13, 2009 @ 22:06
Mel Ich
hier noch der trailer und die website zum film http://www.justinpeach.de/kleinewoelfe/?page_id=6
Okt 21, 2009 @ 18:44